Winde am Gardasee zum Kiten

Für Kiter ist das wichtigste Kriterium bei der Kitespotwahl für gewöhnlich der Wind. Der Gardasee bietet zwar nicht gerade ideale Start- und Landebedingungen, trotzdem gibt es eine Vielzahl an Kiteschulen und Shuttleservices. Am Wochenende im August kann es am Lago di Garda sogar mal voll werden und das trotz der endlosen Reviere. Das heißt vor allem eins: Es muss wohl Wind geben!

 

Windvorhersagen am Gardasee:

Windguru oder Windfinder sagen eigentlich fast immer zu wenig voraus, da die lokalen Gegebenheiten nicht berücksichtigt werden! Wir verwenden diese beiden Vorhersagen eher selten. Man muss sehr genau wissen wie diese Vorhersagen zu "interpretieren" sind!

Unsere Partnerseite "Lago di Garda Vento" bietet einen tollen Überblick mit Forecasts und Webcams für die aktuelle Wetterlage & den Livewind.

Umrechnung Windstärke

Auf der Website "Windfinder" findet man einen Einheitenrechner für die unterschiedlichen Maßeinheiten der Windstärken. Eine einfache Umrechnung in gewohnte Knoten oder Windstärken ist so präzise und schnell möglich. Ein sehr hilfreiches Tool wie wir finden!

 

Die Windsysteme am Gardasee

Vento oder Pelér der morgendliche Nordwind

Er ist der König unter den Gardaseewinden und ein Schönwetterwind. In den Monaten Juni, Juli, August und September weht er äußerst zuverlässig und gleichmäßig aus nördlicher Richtung. Er setzt zwischen Mitternacht und 3:00 Uhr morgens ein, zuerst leicht auf dem nördlichen und mittleren Gardasee, dann mit dem Sonnenaufgang auf der gesamten Oberfläche.

Charakteristisch für den Pelér sind drei große Wellen, denen mehrere kleine folgen. Die höchste der großen Wellen ist die zweite. Sie ist für Kiter zum Springen ideal. Südlich von Torri und bei Toscolano treten die höchsten Wellen auf. Am stärksten wird der Pelér in der Regel sobald die ersten Sonnenstrahlen das Wasser am Westufer bestrahlen.

Der Pelér bläst bis zum Mittag. Wenn er etwas stärker ist als seine üblichen 4/5 Windstärken dann hält er manchmal auch bis 14:00 oder 15:00 Uhr an. Bringt er starke Wellen mit sich, wühlt er das Wasser auf und es kühlt dadurch deutlich ab. Dann kann es passieren, dass das Wasser trotz starker Sonneneinstrahlung nicht mehr ausreichend aufgewärmt wird und so die Ora nicht einsetzen kann.

In diesem Fall gibt es am späten Nachmittag spiegelglattes Wasser und - besonders in der Ufernähe von Brenzone, Malcesine und Navene starke Strömungen. Am frühen Abend setzt dann wieder der Nordwind ein.

 

Ora der mittägliche Südwind

Die Ora ist der bekannteste Gardaseewind. Sie ist ein thermischer Wind und entsteht, wenn die von der Sonne aufgeheizte Luft am Nordende des Sees nach oben steigt. So wird ein Vakuum erzeugt, das neue Luftmassen aus der Poebene ansaugt. Diese strömen mit hoher Geschwindigkeit heran - die Ora. Im Frühjahr, Sommer und Herbst weht sie sehr zuverlässig und beginnt nach abflauendem Pelér gegen 13:00 Uhr und hält bei normaler Wetterlage bis Sonnenuntergang an.

Ihre Windstärken sind an den einzelnen Seeorten sehr unterschiedlich:

Brenzone 1-2

Campione (Unser Spot) 3-5

Malcesine 2-4

Torbole 4-5 (Kiten nicht erlaubt)

 

Bali ein extremer Nordwind

Er kommt vom Ballino-Berg durch das Tal nordwestlich von Riva. Von dort weht er weiter über den See und wird von den Bergen bei Navene auf die Seemitte zurückgeworfen. Der Bali setzt meistens nach einem Schneefall in den Bergen oder im Sommer nach starker Abkühlung durch Gewitter oder längere Regenzeit ein. Er weht in der gleichen Zone wie der Pelér. Mit einer Windstärke zwischen 5 und 8 BF ist er jedoch deutlich stärker als dieser und kann manchmal auch 2 bis 3 Tage dauern.

Er kann sehr gefährlich werden, besonders wenn er erst am späten Nachmittag einsetzt und dann nach dem Sonnenuntergang oft noch 2 Windstärken zulegt. Im Norden des Sees ist der Bali ablandig und vom Ufer aus fast nicht zu erkennen, er setzt erst weit draußen ein.

Achtung: An diesen Tagen passieren die meisten Unfälle. Deshalb Vorsicht! Kiten nur noch für absolut fortgeschrittene Kiter möglich.

 

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